Violet Made of Thorns
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Violet Made of Thorns von Gina Chen

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Violet Made of Thorns – Gina Chen – Fantasy/Märchenadaption – cross cult Verlag – Mai 2023 – Paperback – 435 Seiten – 16€ – ab 16 Jahre – Originaltitel: Violet Made of Thorns – Übersetzung: Isabelle Gore – Einzelband – ♥♥♥♥/5

Welches Buch hat euch zuletzt hin und her gerissen?

Gina Chens Fantasy Debüt hat mich gespalten. Einerseits fand ich es spannend und andererseits war es mir einen Tick zu negativ.

Auf diese Geschichte hatte ich mich sehr gefreut. In das Cover war ich sofort verliebt.

Gina Chen hat bisher, gemeinsam mit 12 anderen Autor:innen, eine Young Adult Anthologie über die Magie des Lebens veröffentlicht.

Das Buch ist bei Cross Cult erschienen, ein Ludwigsburger Verlag, der auf Comic und Manga spezialisiert ist.

Worum es in der Geschichte geht:
Violet lebt in einer Welt, in der Schein mehr zählt als Sein. Sie ist Seherin. Durch ihre direkte Art ist sie nicht besonders beliebt in der Bevölkerung. Allerdings stört sie das herzlich wenig, denn sie lebt zurück gezogen in ihrem Turm und meidet Menschen – wenn es geht.

Auf dem Land liegt ein Fluch. Dieser kann nur gebrochen werden, wenn der Prinz seine wahre Liebe findet und heiratet. Um das ganze zu beschleunigen und die Bevölkerung zu beruhigen, bittet der König Violet um eine gelogene Prophezeiung. Doch damit bringt sie – unwissend – erst alles in Gang.

Politik, Liebe, Lügen und ein Fluch bestimmen das Leben der jungen Hexe. Aber auch das Schicksal fordert eine Schuld ein, derer Violet sich nicht bewusst war.

Zur Geschichte:

Dieses Buch ist ein Märchen, für all jene die es stets vorziehen auf ihren Kopf statt auf ihr Herz zu hören.“

Der Titel des Buches und der erste Satz aus dem Vorwort der Autorin fassen zusammen, das „Violet Made of Thorns“ alles andere als eine harmonische, verträumte und romantische Geschichte ist.

Gina Chen nimmt ihre/n Leser:inn mit nach Auveny. Ein Land das unterteilt ist in Herzogtümer und an einen Feenwald grenzt.

In der Sonnenstadt lernt man Violet kennen und begleitet sie in einem Kampf, der rein aus dem Selbsterhaltungstrieb der Protagonistin gründet.

In einer von Politik und Lügen gelenkter, märchenhaften Welt trifft der/die Leser:in auf süchtige Feen, herzlose Biester und sehende Hexen. Das Schicksal ist eine fiktive, selbstsüchtige Macht und fordert von Violet eine Schuld, derer sie sich nicht bewusst war.

Die Gesellschaft ist oberflächlich und darauf bedacht den Schein zu wahren. Es wird gelästert, verurteilt, Gerüchte werden gestreut und es wird gemobbt. Die Sonnenstadt ist eine Schlangengrube.

Das Magiesystem beruht auf dem Schicksal, Göttern und Feenzauber. Eine große Rolle spielt der Feenwald, der einen großen Teil von Auveny einnimmt und dem König ein Dorn im Auge ist.

Die Atmosphäre der Geschichte ist entsprechend der Thematik durch und durch negativ. Hauptthemen sind: Propaganda, Politik, Lügen, Mobbing, Neid, Macht Gier, Eifersucht, das zu Schau stellen und Geheimnisse hüten.

Diese Themen versinnbildlicht die Autorin über verschiedene bekannte Märchen der Gebrüder Grimm.

Die Spannung der Erzählung liegt in den Handlungen, Entscheidungen und den Interpretationen der Charaktere.

Gegen Ende wird es etwas verwirrend und alles wird relativ rasch abgehandelt.

Die Charaktere:

In dieser Geschichte findet der/die Leser:in keinen Charakter, der nicht auf irgendeine Art selbst bezogen ist. Keine Sympathieträger oder Charmebolzen. Menschliche Abgründe, irrationale Entscheidungen, Egoismus und Hochmut zeichnen die Personen aus, um die es geht.

Sie werden dich niemals so lieben, wie du es dir wünschst.“

Violet ist sehr speziell. Sie ist alles andere als eine liebenswerte Protagonistin. Das Leben hat sie zu der Person gemacht die sie ist. Und es ist ok für sie. Weder hinterfragt sie ihr Handeln, noch macht sie sich Gedanken um andere. Ihre Entscheidungen sind rein Instinkt gesteuert. Überleben ist ihr Motto.

Vertrauen stellt eines ihrer größten Probleme dar. Zudem glaubt sie an nichts und niemandem – nur an sich selbst. Durch ihre direkte Art anderen gegenüber ist sie vielen ein Dorn im Auge. Freunde hat sie keine. Was einer Freundin wohl am nächsten kommt ist die Schwester des Prinzen. Allerdings ist auch diese Beziehung eher oberflächlich.

Schreibstil:

Gina Chens Schreibstil ist lebhaft, anschaulich und bildlich. Mit der Satzstellung hatte ich etwas meine Probleme. Die Sätze waren zum Teil sehr lang und verschachtelt. Das hat meinen Lesefluss gestört.

Mein Fazit:

Dieses Buch war mein Sorgenkind. Ich musste lange überlegen, ob mir die Geschichte gefallen hat – oder nicht. All die negativen Vibes und Menschen haben mich teilweise sehr bedrückt. Fantastisch fand ich die verschiedenen Andeutung auf die Grimmschen Märchen. Auch mit den verschachtelten Sätzen hatte ich so meine Probleme.

Der Titel passt perfekt zum Buch und in das Cover war ich sofort verliebt. Violets Geschichte ist ehrlich. Die Protagonistin ist alles andere als ein Sonnenschein. Sie ist direkt, lebt zurückgezogen und glaubt an nichts – bis auf sich selbst. Das spiegelt größtenteils auch ihr Verhalten wieder. Die Welt ist fantasiereich, politisch, negativ und märchenhaft. Sie war fantastisch, spürbar beschrieben. Im Buch herrschst eine angespannte Atmosphäre. Themen wie: Lügen, Neid, Gier, Verrat, Oberflächlichkeit, Eifersucht bestimmen den Verlauf. Ich bin auf Märchen wie Rapunzel, Cinderella, den Froschkönig und Dornröschen getroffen. Jedes dieser Märchen stand sinnbildlich für eine Verfehlung der unschöne Eigenschaft. Das fand ich sehr kreativ. Die Schicksale als Magiesystem war mir neu und hat mir sehr gut gefallen. Auch das Bild der Feen war interessant.

Gina Chens Debüt richtet sich an all die Menschen, die eher auf ihren Kopf statt auf ihr Herz hören. Vielleicht habe ich mich genau deshalb zuerst innerlich gegen die Geschichte aufgelehnt. Natürlich bin ich nicht ganz so krass wie Violet, aber stellenweise habe ich mich „ertappt“ gefühlt. Und war gezwungen mich zu hinterfragen. Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Und je nach dem was wir in unserem Leben erfahren haben, fällt es den einen schwer, den anderen leichter sich zu öffnen und zu vertrauen.

Letztendlich habe ich aus dieser Geschichte einiges für mich persönlich mitgenommen, meinen Widerstand reflektiert und kann jetzt getrost eine Leseempfehlung aussprechen.

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2 Kommentare

  • Lisa von Prettytigers Bücherregal

    Hallo liebe Claudi 🙂

    Das klingt ganz danach, als hätte es dir das Buch nicht ganz einfach gemacht. Negative Vibes finde ich in Büchern aber auch immer schwierig, wenn es nicht genügens Szenen gibt, die die Stimmung wieder etwas auffangen. Das Buch hatte ich an der LBM bereits in der Hand, konnte mich dann aber doch nicht so ganz dazu durchringen, es mitzunehmen. Nach deiner Rezension hätte ich mich wahrscheinlich anders entschieden 😉

    Liebe Grüße

    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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