Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe von Ali Hazelwood

BRIDE – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe – Ali Hazelwood – Aufbau Verlag – Februar 2024 – Fantasy – 508 Seiten – Paperback – Originaltitel: BRIDE – Übersetzung: Anna Julia Strüh – 16,99€ – ab 16 Jahre – ♥♥♥♥♥/5

Als ich in der Buchhandlung in der Fantasie Abteilung stand dachte ich zuerst ich hätte mich verguckt. Denn ich hätte nicht damit gerechnet hier ein Buch von Ali Hazelwood zu finden. Denn ich weiß, dass sie in der Regel New Adult Liebesgeschichten schreibt. Ich hatte zuvor noch kein Buch von ihr gelesen, aber ich wusste, dass sie mit viel Humor schreibt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Buch selbst ist sehr schön gestaltet das Cover ist mystisch, die Schriftart perfekt gewählt und der farbige Buch Schnitt runden das Aussehen des Buches ab. Erster Eindruck also perfekt. Konnte nur gut werden 🙂

Klappentext:

Misery Lark, Tochter eines mächtigen Vampirfürsten, war schon immer eine Außenseiterin. Mit ihren Reißzähnen weiß sie nichts anzufangen und führt ein anonymes Dasein unter den Menschen. Ausgerechnet sie soll sich nun für eine mehr als brisante Bündnisehe mit einem der Werwölfe, den ewigen Todfeinden der Vampire, zur Verfügung stellen.

Dabei scheint ihr zukünftiger Ehemann, der Alpha Lowe Moreland, ebenso erbarmungslos und unberechenbar zu sein wie der Rest seines Rudels. Das beherrscht er allerdings nicht nur mit absoluter Autorität, sondern, wie Misery bald feststellt, auch mit viel Sinn für Gerechtigkeit und – ganz anders als die Vampire – nicht ohne Gefühl. Aber sie spürt, dass er ihr nicht traut – und wenn er nur wüsste, wie recht er damit hat …

Denn Misery hat ganz eigene Gründe, sich auf dieses Bündnis einzulassen. Und dafür ist sie bereit, alles zu opfern, selbst wenn das ein Leben allein unter Wölfen bedeutet. Doch womit Misery nicht gerechnet hat, ist die alles überwindende Ungleichartigkeit der Liebe …

Zur Geschichte:

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog. Der/die Leser: in ist direkt Mitten in der Hochzeit.

Der Einstieg viel mir total leicht, denn der Schreibstil von Ali Hazelwood ist sehr einfach und witzig.

Misery ist als Vampir – aus politischen Gründen – in der Menschenwelt aufgewachsen. Dort fühlt sie sich auch einigermaßen zugehörig. Mit der Vampir Welt kann sie herzlich wenig anfangen und versucht es zu vermeiden all zu viel Zeit dort zu verbringen.

Die Geschichte wird aus Miserys Sicht erzählt. Dabei gibt es Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Story ist spannend aufgebaut. Vorerst bleibt unklar warum Misery beschließt sich erneut zu opfern und den Werwolf heiratet. Nach und nach wird das aber aufgeklärt und bringt noch ein wenig mehr Spannung in die Erzählung.

Die Welt ist komplett neu erdacht. Ich habe keine vergleichsweise Struktur zu anderen Vampir – Werwolf Geschichten gefunden. Es wird alles sehr gut erklärt. Seien es die politischen Hintergründe der Vampire, der Werwölfe oder der Menschen. So entstand eine Welt, in der Vampire mit Menschen Ränke schmieden, Werwölfe mit Vampiren und Werwölfe mit Menschen. Das alles ist überschaubar und führt nicht zu Verwirrungen.

Es wird genau erklärt wem welches Territorium zu steht und wie die Gebräuche und Sitten der einzelnen Spezies sind.

Es war interessant wie die politischen Strukturen aufgebaut sind und welche große Rolle Angst bei diesem Thema spielt. Die Angst davor ausgerottet zu werden. Es geht um Vorurteile und Fremdenhass, aber vor allem geht es um Liebe und um eine junge Frau, die sich nämlich nichts sehnlicher wünscht als von ihrem Vater und dem Rest der Familie geliebt und akzeptiert zu werden.

Man begleitet Mysery durch ihren Alltag im Wolfsrudel, ist dabei wie sie Gefühle – nicht nur für den Wolf – entwickelt. Ein bisschen Spice darf natürlich auch nicht fehlen und der wurde dosiert eingesetzt – so wie ich das mag.

Misery ist aufgrund ihrer vielen negativen Erlebnisse eine Einzelgängerin geworden.

Sie ist nicht besonders beliebt, aber das ist ok für sie. Sie möchte keine sozialen Kontakte pflegen. Sie hat eine Freundin und das reicht ihr aus.

Lowe ist so ganz anders als man sich einen mächtigen Werwolf vorstellt. Er ist gebildet, beliebt, total sozial und liebt seine kleine Schwester über alles.

Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden entwickelt sich langsam und in einem angemessen Tempo.

Ali Hazelwoods Schreibstil ist fantastisch. Locker, leicht, humorvoll, bildlich und vor allem kamen die Emotionen bei mir an. Nicht so toll fand ich die langen Kapitel, aber das hat der klasse Schreibstil wieder wett gemacht.

In diesem Buch sind jede Menge Humor und lockere Sprüche zu finden und das Ende, nun ja. Das wird nicht verraten. Aber… ich mochte es 🙂

Meinung / Fazit:

BRIDE ist eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich seit langem gelesen habe. Das Buch ist so unfassbar gut. Ich habe Tränen gelacht.

Alles was ich bisher über Vampire und Werwölfe dachte zu wissen konnte ich direkt über Bord werfen. Ali Hazelwood hat diese Dynastien neu erfunden und sich ganz zu eigen gemacht. Die Geschichte war interessant, spannend, mitreißend, zum lachen und hat mich Stellenweise sehr berührt. Es war auch tiefgründiger als ich erwartet hatte.

Die Charaktere sind mir über die Seiten ans Herz gewachsen. Besonders Mysery, weil ich sie gut verstehen konnte und nachvollziehen was in ihrem Herz vor sich geht. Sie war mir super sympathisch und ihre lockere Art hat mir sehr gut gefallen. Ganz besonders süß fand ich die kleine Anna, sie war in Betracht auf alle Charaktere mein I-Tüpfelchen. Die Kapitel sind etwas lang, aber der fantastische Schreibstil hat das wieder wett gemacht. Absolute Leseempfehlung für alle Vampir und Werwolf Fans, die etwas zu lachen und fürs Herz suchen.

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