Chaos Walking Patrick Ness
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Chaos Walking von Patrick Ness

Chaos Walking“ von Patrick Ness

cbt Verlag – Januar 2021 – Dystopie/Sciencefiction – 1 Band einer Reihe – Taschenbuch – 541 Seiten – 13,00 € – Originaltitel: „Chaos Walking – The Knife of never letting go“ Übersetzung: Petra Koob Pawis – ISBN 979 35 70 313084 – Rezensionsexemplar – ab 14 Jahre – E-Book/Ja – Hörbuch/Ja
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Vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

Chaos Walking konnte mich leider nicht wirklich begeistern.“

Patrick Ness ist amerikanischer Kinder- und Jugendbuch Autor und wurde für seine Bücher mehrfach ausgezeichnet. „Chaos Walking“ erschien bereits 2009 bei Ravensburger Bücher unter dem Titel „New World – Die Flucht“. Nun wurde Todds Geschichte verfilmt und der erscheint (lt. Filmstart.de) im März 2021.

Das Cover ist sehr schön gestaltet, mir gefällt die „Kino“ Aufmachung sehr gut. Etwas irritierend finde ich das Todd + Viola älter aussehen als sie sollten. In der Geschichte sind beide um die 13/14 Jahre alt. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht, denn ich fand die Gedanken Idee sehr spannend und habe mich sehr darauf gefreut zu lesen wie Patrick Ness das umgesetzt hat.

Worum es in der Geschichte geht:

Todd ist 13 und lebt in New World. Sein Heimatdorf – Prenntistown – wird ausschließlich von Männern bewohnt. Vor Jahren gab es einen Krieg und laut den Erzählungen wurde ein Virus freigesetzt, der alle Frauen getötet und dafür gesorgt hat das alle Männer ihre Gedanken nicht für sich behalten können. Jeder hört die Gedanken von jedem, selbst die Tiere sind davon betroffen. Es herrscht ein ständiger „Lärm“. Todd steht vor seinem 14. Geburtstag an dem er, nach den Regeln von New World, zum Mann wird. Als er im Sumpf unterwegs ist macht er eine Entdeckung, die sein Leben komplett verändert und alles was er glaubte zu wissen fällt in sich zusammen. Der Grund dafür ist Viola, Viola ist ein Mädchen, und die sollte es doch eigentlich nicht mehr geben. Zurück im Dorf führt sein neues Wissen dazu, dass seine Zieh Väter ihn, ausgestattet mit ein bisschen Proviant und dem Tagebuch seiner Mutter, fort schicken, um ihn zu schützen. Jetzt ist er auf der Flucht und muss um sein Leben bangen, denn der Bürgermeister von Prenntistown ist hinter ihm her und verfolgt ganz eigene durchtriebene Pläne.

Zur Geschichte:

Die Geschichte ist in sechs Teile eingeteilt und wird aus Todds Sicht in der Ich-Form erzählt. Dabei spricht er auch immer wieder den Leser direkt an.

In den ersten Kapiteln lernt man Todd und seine Lebensumstände kennen. Erfährt vom Virus, das alle Frauen getötet hat und wie alle Männer seit dem gedanklich verbunden sind. Die Gedankengänge der anderen sind in einer anderen Schrift abgehoben.

Prenntistown wird von Bürgermeister Prenntis unter strenger Aufsicht geführt. Die 147 Männer werden dumm gehalten. Todd darf zum Beispiel nicht lesen lernen, auch alle Bücher sind verboten und wurden verbrannt.

Im weiteren Verlauf geht Patrick Ness auch auf die Nebencharaktere ein und verdeutlicht wie „laut“ es in der Stadt ist.

New World erschließt sich nach und nach und wird sehr fantasiereich und bildlich beschrieben.

Man begleitet Todd + Viola auf ihrer Flucht durch New World, erfährt Geheimnisse, lernt die unterschiedlichen Orte und die Sichtweisen ihre Menschen kennen. Die wahre Geschichte von Prenntistown und die eigentlichen Beweggründe des Bürgermeisters bleiben lange im Dunkel und werden erst fast gegen Ende der Geschichte aufgelöst.

Im Fokus stehen Todds Kampf mit sich selbst, die Ruhe die Viola ausstrahlt, fanatischer Glaube an eine von „Gott gewollte“ Gesellschaft und Geschlechtertrennung.

Es gibt einen kaum merklichen Spannungsbogen, der das Ende in einen Cliffhanger führt und für den zweiten Band alles offen lässt.

Die Charaktere:

Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ich konnte sie mir, äußerlich, auch vorstellen. Leider habe ich keinen Bezug zu ihnen gefunden oder konnte Sympathie für sie entwickeln.

Viola war, dadurch das man ihre Gedanken nicht hören konnte, sehr still und es gab auch im Laufe der Geschichte nicht viel über sie zu erfahren.

Todd war zwar ständig am denken, aber das bestand zu 80 Prozent aus Gejammer.

Zugute halten muss ich Patrick Ness das er aus einem 13/14 Jährigen keinen Superhelden gemacht hat.

Hauptsächlich waren die Charakter sehr negativ, voll Hass oder irgendwelchen fanatischen Plänen, das mag ich im allgemeinen nicht.

Schreibstil und Lesefluss:

Patrick Ness schreibt locker, anschaulich, flüssig und die Geschichte war, zum größten Teil, leicht zu lesen.

Er hat einen Sprachstil gewählt, der einem Jungen in Todds Alter entspricht, das hat mir gefallen.

Die Umgebung war sehr bildhaft beschrieben, leider wurde die Atmosphäre und die Gefühle nicht sonderlich gut transportiert. Bis zur Mitte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen, danach wurde es für mich etwas mühselig, weil mir persönlich zu viele Gedankengänge ineinander laufen und es für mich zu verwirrend wurde.

Meine Meinung:

Chaos Walking“ war leider nicht meine Geschichte. 3 Herzen vergebe ich, weil mir die Idee, der Planet und der lockere Schreibstil gefallen haben. Witzig fand ich auch das man die Gedankengänge von Todds Hund hören konnte. Den Anfang fand ich klasse und ich bin auch sehr schnell in der Geschichte drin gewesen, doch mit Fortschreiten der Seiten wurde es für mich immer zäher, weil einfach nichts passiert bis auf flüchten, laufen, kämpfen, Gedanken und Todds hadern und Gejammer. Einige der Szenen waren für mich auch völlig unglaubwürdig – und das obwohl ich besonders im Fantasybereich sehr tolerant bin. Aber wenn mal jemand von Krokodilen zerfetzt wird, dann ist der Tod. Punkt.

Für mich hat es sich einfach viel zu lange gezogen bis Patrick Ness mal auf den Punkt kommt und die Auflösung war dann auch ziemlich unspektakulär. Zu den Charakteren habe ich keinen Zugang gefunden. Zu gute halten muss ich dem Autor das er aus einem 13/14 Jährigen Jungen keinen Superhelden gemacht hat. Vielleicht hat diese Geschichte auch einen tieferen Sinn? Nur hat er sich mir nicht erschlossen. Geschlechtertrennung, Fanatismus und ein übertriebener Glaube bestimmen die Handlung und enden darin, dass es eigentlich wieder von vorn beginnt. Ein Teufelskreis 😀

Wie immer ist meine Meinung absolut subjektiv und soll natürlich niemanden davon abhalten sie ein eigenes Bild zu machen 🙂

Weitere Meinungen:
“Chaos Walking ist wie geschaffen, um es in einem Zug durchzulesen – dabei hat es mich nicht einmal von Anfang an gepackt! ….”
Jasper von Jaspers Buchblog

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