Der dunkelste aller Zauber
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Der dunkelste aller Zauber Margaret Rogerson

Der dunkelste aller Zauber – Margaret Rogerson – Fantasy – cbj Verlag – 2022 – Hardcover – 538 Seiten – 18€ – ab 14 Jahre – Einzelband – Originaltitel: Sorcery of Thornes – Übersetzung: Claudia Max – ♥♥♥♥/5

Dieser Fantasy Roma von Margaret Rogerson ist Buch Nr. 2 meiner SuB Challenge 12 für 2023.

Nachdem mich „Rabenprinz“ restlich begeistert hatte habe ich mich riesig auf „Der dunkelste aller Zauber“ von ihr gefreut. Auch ohne Schutzumschlag ist es ein kleines Schmuckstück und im Inneren befindet sich eine Karte von Austermeer in der die sechs großen Bibliotheken verzeichnet sind.

Worum es in der Geschichte geht:
Elisabeth wächst, umgeben von alten Grimoires, in einer der großen Bibliotheken in Summershall auf. Ihr Traum ist es Aufseherin in einer Bibliothek zu werden. Für Elisabeth sind die Grenzen klar: Magie ist böse, traue keinem Magister und alles denken jenseits davon beschmutzt ihre Ehre als angehende Aufseherin.

Alles ändert sich als Summerhall sabotiert wird, eines der Grimoires in Gestalt eines Malefict entkommt und ihre Mentorin dabei getötet wird.

Eine dunkle Verschwörung ist im Gange und als einzige Zeugin schwebt Elisabeth in Gefahr. Sie sieht sich gezwungen die Dinge selbst in die Hand zu nehme und ist dabei ausgerechnet auf die Hilfe eines Magisters und dessen Dämon angewiesen.

Der junge Nathaniel Thorn, zynisch, nicht gerade umgänglich, aber sehr attraktiv. Mit der Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse und Elisabeths Blick auf ihr bisheriges Denken ändert sich. Scheinbar ist nicht alles Schwarz oder Weiß.

Zur Geschichte:

.Mit einem einzigen Blick machte er ihr klar, dass er sie kompliziert, anstrengen und vermutlich auch verrückt fand.“…

Der Leser wird nach Austermeer in eine der sechs großen Bibliotheken entführt. In Summershall trifft er auf Elisabeth, die gemeinsam mit ihrer Mentorin die Überführung eines gefährlichen Grimoires überwacht. Die Welt und das Magiesystem werden mit jeder weiterführende Seite erklärt und sehr gut beschrieben. Auch der junge Magister kommt sehr schnell ins Spiel. Die Begegnung von Nathaniel und Elisabeth ist sehr witzig. Die Erzählung hält durch die Seiten eine gewisse Grundspannung, wobei es nie Nervenaufreibend wird. Der Mittelteil war für meinen Geschmack etwas schwächer, das hat der aufregende Schluss aber wieder wett gemacht.

Einige Wendungen hält die Geschichte ebenfalls bereit, besonders die Entwicklung der Charaktere liegen hier im Fokus. Aber auch die Storyline hält einiges an Überraschungen bereit. Mit eingeflochten ist eine Lovestory, die aber nicht zu viel Raum einnimmt.

Austermeer mit seinen sechs großen Bibliotheken ist sehr magisch. Besonders die Eigenleben der Grimoires waren toll beschrieben. Das Magiesystem war sehr gut aus – und durchdacht und sehr ausführlich beschrieben. Magische Bücher + Wesen laden zum staunen und träumen ein.

Vorurteile, falsche Überzeugungen, Freundschaft, Selbstfindung und Liebe bestimmen den Verlauf der Erzählung und gegen Ende wir es sehr spannend und aufregend.

Die Charaktere:

In den Charakteren lag viel Tiefe. Margaret Rogerson liegen die düsteren, zweigesichtigen Personen besonders gut.

Mit Silas hat sie einen solchen geschaffen. Der Dämon war für mich der wahre Held in der Geschichte. Seine höfliche aber dennoch unschätzbare Art. Die Hingabe zum jungen Thorn, trotz des Egoismus in seinen Beweggründen. Die Hilfsbereitschaft und sein doch nicht uneigennütziges Handeln haben mich restlos begeistert.

Das Waisenkind Elisabeth, die von Geburt an mit Vorurteilen aufgewachsen ist und deren Weltsicht glasklar war, bevor ihr schreckliches Widerfährt, sie Nathaniel trifft und mehr über sich selbst herausfindet war super nachvollziehbar beschrieben.

Nathaniel Thorn, der sich aus Angst davor ein böses Erbe in sich zu tragen von der Welt zurück gezogen hat. Sein Herz verschlossen hat und wahnsinnig genervt von Elisabeth ist, doch mit der Zeit aus seinem Schneckenhaus kommt, hat mir sehr gut gefallen.

Aber auch der Antagonist der Geschichte, der Chancellor, der durch und durch nach seine Überzeugungen handelt. Der ein Mensch mit zwei Gesichtern ist, eines für die Öffentlichkeit und sein Wahres, trotzdem mit durchaus guten Ambitionen, hat mich zum nachdenken gebracht.

Der Schreibstil:

Margaret Rogersons Schreibstil ist ausführlich, lebendig und anschaulich. Sie hat die Begabung ihre Leser an den Schauort zu entführen und die Atmosphäre zu transportieren.

Mein Fazit:

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Idee von Austermeer, mit seinen Bibliotheken und den lebendigen Grimoires fand ich fantastisch. Die Bibliothek als Teil des Setting war herrlich, dank des anschaulich, lebendigen Schreibstils konnte ich mir ganz genau vorstellen zwischen all diesen magischen Büchern hindurch zu laufen, ihr rascheln und flüstern zu hören. Die Welt war fesselnd beschrieben. Die Charaktere waren tief und regen mit ihren widersprüchlichen Gefühlen, Ängsten und Handlungen zum nachdenken an.

Durch die Geschichte zieht sich eine gewisse Grundspannung, lediglich den Mittelteil fand ich persönlich etwas langatmig. Doch das rasante, fesselnde Ende hat das wieder wett gemacht.

Margaret Rogerson zeigt mit ihrer Geschichte auf wie Unverständnis, Ablehnung + Vorurteile Angst in einem Menschen schüren und wie falsche Überzeugung zu einer Katastrophe führt.

Absolute Leseempfehlung für alle Magie Liebenden.

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