Postergirl von Veronica Roth
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POSTER GIRL von Veronica Roth

– Werbung Rezensionsexemplar –

Poster Girl ~ Wer bist du, wenn keiner zu sieht? – Veronica Roth – Dystopie – Oktober 2023 – Penhaligon Verlag – Hardcover – 416 Seiten – 22€ – ab 14 Jahre – Einzelband – Originaltitel: Poster Girl – Übersetzung: Petra Koob-Pawis – ♥♥♥♥♥/5

Veronica Roth war mir durch ihre dystopische „Bestimmung“ Reihe und „Der Rat der Neun“ bekannt. Beides hat mir super gut gefallen. Ihre Art zu schreiben hat etwas Besonderes. Sie schafft Atmosphäre mit ihren Worten. Natürlich wollte ich deshalb ihr neues Werk nicht verpassen.

Das Cover ihres neuen Buches hat mich direkt angesprungen. Es passt perfekt zur Geschichte.

Worum es in der Geschichte geht:

Seattle. Nach dem Umsturz der Regierung werden die ehemaligen Mitglieder und deren Kinder in einen abgesperrten Bereich umgesiedelt – die Apertur -. Dort müssen die Anhänger der Delegation den Rest ihres Lebens verbringen. Darunter ist auch Sonja. Als Gefangene der vorherrschenden Regierung, dem Triumvirat, fristet sie – als mittlerweile junge Erwachsene – dort ihr Dasein. Bis eines Tages Alexander in ihrer Behausung steht und ihr ein Angebot macht. Sie soll bei der Rückführung eines Kindes helfen, das damals, von der Delegation, entführt wurde. Im Gegenzug verspricht er ihr die Freiheit. Ein Leben ohne Stacheldraht, Hunger und Aussichtslosigkeit. Sie nimmt den Deal an. Doch als ehemaliges Gesicht der Delegation hat sie es auf ihrer Suche nicht leicht. Sonja stößt auf Hass, Verachtung, Widerstand und alte Geheimnisse. Sie sticht mit ihren Ermittlungen mitten in ein Wespennest.

Zur Geschichte:

Der / die Leser: in begegnet Sonja in ihrem Gefängnis. Die Apertur ist ein abgetrennter und gesicherter Bereich in Seattle. Das „Gefängnis“ ist ein eigener Stadtteil, in dem die ehemaligen Mitglieder der Delegation leben. Dort sollen sie mitsamt der Vergangenheit vergessen werden. Sie wurden sich selbst zum dahinvegetieren überlassen. Jeden Tag geht es einzig um’s überleben.

Vergessen von der Welt herrscht dort eine bedrückende und beklemmende Atmosphäre. Diese wird außerhalb der Apertur von Stress, Hektik und Planlosigkeit abgelöst. Im Laufe des Geschehens lernt man Sonja + Alexander näher kennen. Die verschiedenen Regierungen werden näher erklärt und ein neuer Widerstand tritt auf den Schirm. Es geht um Macht, Schuld, Angst, Konditionierung, Sicherheit, Verlust, Angst. Und es geht um eine junge Frau mit einem starken Willen, die die Chance bekommt sich neu zu (er)finden und sich selbst kennen lernen darf. „Wer bist du, wenn keiner zu sieht.“

10 Jahre nach dem Fall der alten Regierung und unter der neuen Führung erkundet man gemeinsam mit Sonja die Megalopolis. Ist Zeuge von Planlosigkeit, Zerstörung und Korruption. Auf der Suche nach Grace kommen einige Geheimnisse ans Licht. Es werden schockierende Entdeckungen gemacht und Sonja verändert sich.

Meine Meinung:

Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?“

Veronica Roth stellt damit eine – für mich – elementare Frage zur Selbstfindung. Sonjas Geschichte hat mich berührt. Herausgerissen aus einem Netz klarer Struktur und Sicherheit wird sie für ein System angeprangert in das sie hineingeboren wurde. Ein System, das sie sich nicht ausgedacht hat und für das sie nur in ihrem persönlichen Wirkungskreis verantwortlich war.

Die Autorin schreibt über Kontrolle, Verlust, Konditionierung, Angst, Macht, Schuld, Korruption und überspitzte Werte.

Es war stellenweise sehr bedrückend und traurig, aber auch spannend mit zu erleben wie Sonja sich entwickelt und mit ihrer Situation umgeht. Spannend ist für mich letztendlich auch die Frage: Muss ich – als Kind – für die Taten meiner Eltern büßen? Und müssen die Kinder meiner Kinder sich für immer rechtfertigen für Entscheidungen, die Menschen lange vor ihrer Zeit getroffen haben? Absolute Leseempfehlung für alle Liebhaber von Dystopien mit Tiefgang.

Auch rezensiert von:

worldofbooksanddreams

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2 Kommentare

  • Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee

    Hallo liebe Claudi,
    dieses Buch ist irgendwie ein wenig an mir vorbeigegangen. Ich habe zwar kürzlich das Cover irgendwo mal gesehen. Aber eine Rezension und den Klappentext habe ich noch nicht gelesen. Und dabei klingt die Geschichte richtig spannend! Eigentlich hattest du mich schon mit den ersten Absätzen. Aber auch das Aufgreifen der Antwort auf die Frage „Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?“ finde ich als Unterthema sehr spannend. Ich danke dir für diesen informativen Einblick ins Buch.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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