Für den Wolf Buchrezension
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Für den Wolf von Hannah Whitten

– Werbung : Rezensionsexemplar –

Für den Wolf – Hannah Whitten – Fantasy – 2023 – blanvalet Verlag – Paperback – 579 Seiten – Band 1 von 2 – Originaltitel: For the Wolf – Übersetzung: Simon Weinert – ab 16 Jahre – 18€ – Band 2: Für den Thron, erscheint im Februar 2024 – ♥♥♥/5

Für den Wolf“ hat mich – als ich es das erste mal entdeckt hatte – sofort neugierig gemacht. Das Cover passt perfekt zur Geschichte und der Farbschnitt macht das Buch besonders schön.

Hannah Whitten war mir bisher unbekannt gewesen, ich meine es ist ihre erste Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum. Nun, ich war sehr gespannt auf die Geschichte und was Red wohl erleben würde.

Der Wald lebte. Er lebte und hatte ein Bewusstsein.“

Auf jeden Fall war es düster, floral und stellenweise kam ich mir vor wie in einer Baumschule. Aber dazu später mehr.

Klappentext:

Wie alle Menschen fürchtet die Königstochter Red den Wilden Wald – einen verwunschenen Ort, an dem schreckliche Monster hausen. Das schlimmste unter ihnen ist der Wolf, dem seit jeher die zweitgeborene Königstochter geopfert wird. Red ist diese Tochter, und obwohl ihre ältere Schwester Neve ihr verbieten will, den Wilden Wald zu betreten, sehnt sich die jüngere danach. Denn in Red glüht eine gefährliche Macht, die sie nicht kontrollieren kann – und im Wilden Wald kann sie wenigstens niemanden verletzten, den sie liebt. Doch an dem Tag, als sie dem Wolf gegenübersteht, ahnt Red nicht, dass sie dieses Monster in Menschengestalt mit jeder Faser ihres Wesens lieben wird.

Für den Wolf von Hannah Whitten

Zur Geschichte:

Wie oben schon erwähnt wird es im Buch sehr floral, es ist wild, gefährlich und düster. Die Wald Atmosphäre ist sehr ausführlich und nachdrücklich beschrieben.

Es wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen aus Red’s Sicht und zum anderen in den Abschnitten „Zwischenspiel in Valleyda“ aus Neve’s Perspektive.

Die zweite Sicht war wichtig, um später die Zusammenhänge im Wilden Wald besser verstehen zu können.

Es geht um Religion, Götter, Propaganda, Volksverdummung und Macht. Aber auch darum Vorurteile abzulegen, um Liebe, Familie und darum das Richtige tun zu wollen.

Die Story ist komplex und das Buch ist langsam aufgebaut. Der/die Leser:in erfährt erst einmal, auf mehr als 300 Seiten, wie das Land aufgebaut ist, wie die Religion wichtig für die Infrastruktur von Valleyda ist, wer wie und wo regiert, was es mit dem Wilden Wald, seinen Mythen und dem Wolf auf sich hat. Man lernt Red und Neve kennen. Später dann auch den Wolf. Besonders ausführlich sind die Beschreibungen. Alles wird bis ins kleinste Detail und sehr ausführlich beschrieben. Es werden Bäume verpflanzt, Moos wächst überall, der Wald versucht ständig Red zu fressen. Nun ja, sehr ausführlich halt.

Ab Seite 344 wird es dann weniger ausführlich, sondern es kommt interessante Handlung ins Spiel. Das Ende ist ein Cliffhanger.

Charaktere:

Die Charaktere waren allesamt sehr sehr facettenreich, spannend und sehr gut ausgedacht, ausgearbeitet und beschrieben. Mir haben sie gut gefallen.

Es war eine bunte Mischung an Charakteren. Es gab Charaktere, die einfach nur ihr eigenes Ziel verfolgten, aber auch Charaktere, die nicht so sehr an sich selbst dachten und anderen Gutes tun wollten. Red hat mir persönlich besonders gut gefallen. Sie war mutig, zielstrebig, herzlich und ihre Entscheidungen waren für mich voll nachvollziehbar.

Lovestory:

Die Lovestory zwischen Red und dem Wolf entwickelt sich langsam, aber stetig in einem angemessenen Tempo. Es gab 0% Spice Anteil, für mich war das aber total ok. Es war romantisch und liebevoll.

Meinung / Fazit

Für den Wolf“ hat mich gespalten. Einerseits fand ich die Story im Kern super interessant und spannend, aber mich haben die ständigen Wiederholungen gestört. Ab einem bestimmten Punkt konnte ich es einfach nicht mehr lesen wie wild dieser Wald ist, und wie und wo ständig irgendwelche Bäume wuchsen oder verpflanzt wurden. Ich kam mir vor wie in einer Baumschule. Stellenweise fand ich, das sich alles im Kreis dreht. So als wenn ich mich im Wald verirrt habe und immer wieder an der selben Stelle heraus komme.

Nach etwa 300 Seiten wurde es dann inhaltlich spannender und es ging auch in der Story voran. Die Informationen wurden gehaltvoller und es gab endlich auch Auflösungen zu Fragen, die vorher etwas unklar waren.

Das Buch ist ohne Frage – besonders für Naturliebende – sehr atmosphärisch.

Ich mochte die Charaktere, besonders Red. Emotional konnte ich aber zu keiner der Figuren eine Bindung aufbauen.

Interessant und wichtig fand ich dann noch die Zwischenspiele in Valleyda. Vom Cliffhanger war ich jetzt nicht wirklich überrascht. Den zweiten Band „Für den Thron“ möchte ich aber nicht lesen.

Wer Muse, Zeit und Geduld hat, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Wer – wie ich – kein Freund von ausschweifenden und sehr detaillierten Beschreibungen ist, der sollte noch mal darüber nachdenken dieses Buch in die Hand zu nehmen.

Weitere Meinungen:
lexislittlelibrary
corinnasworldofbooks
letannasbücherblog

6 Kommentare

  • Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee

    Hallo liebe Claudi,

    mit diesem Buch habe ich anfangs sehr stark geliebäugelt.

    Ich habe mich dann aber doch nochmal intensiv mit dem Buch auseinandergesetzt, da es zeitlich etwas eng aussah. Die kritischeren Rezensionen haben mich dann zu der Entscheidung geführt erstmal auch die deutschen Rezensionen abzuwarten. Den Eindruck, den du hier teilst, habe ich nun schon mehrfach bei anderen wahrgenommen. Ich denke, ich werde das Buch erstmal nicht lesen. Die langgezogenen Strecken schrecken mich ab.

    Ich danke dir für diesen sehr informativen Einblick ins Buch.

    Liebe Grüße
    Tanja

  • Aleshanee

    Schönen guten Morgen!

    Von dem Buch hat man ja viel gehört bzw. gesehen und an sich reizen mich ja solche Handlungen – denn der Titel und die Verbindung mit dem Wolf lässt eine Märchenadaption vermuten. Was ja anscheinend überhaupt nicht der Fall ist ^^ Ich war skeptisch, weil diese Bücher auch sehr oft sehr romantisch sind, was ich nicht so gerne mag… von “Spice” hab ich auch schon gehört, weiß aber gar nicht, was das bedeutet *lach*
    Ich mag auch detailreiche Beschreibungen und es stört mich nicht, wenn die Geschichte sich langsam aufbaut – wenn es aber zu sehr um Wiederholungen geht, langweilt es mich aber auch schnell.
    Schade, dass es für dich dann doch zu langatmig war.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    • Claudi

      Hallöchen 🙂
      ich dachte auch zuerst an eine Märchenadaption, die mag ich ja total. Gemeinsam mit Rotkäppchen hat Red, aber nur ihren Kurznamen und den roten Mantel. Mit Spice meine ich, dass es keine intimen körperlichen Beschreibungen gab. Das ist für mich ok, das brauche ich auch nicht wirklich. Romantik brauche ich auch nicht unbedingt, aber es war schon – ich sag mal – 30% romantisch.
      Vielleicht magst du mal ins Hörbuch hören. Mich persönlich stören da ausführliche Beschreibungen und Wiederholungen komischerweise gar nicht 🙂
      Hab einen herrlichen Abend 🙂

      • Aleshanee

        Mal schauen… Mit Hörbüchern hab ich ja letztes Jahr angefangen, aber so richtig warm werde ich mit dem Medium nicht. Wie schnell, welche Betonung, welche Stimme … das hab ich einfach lieber selber im Kopf. Wobei ich immer wieder versuche etwas anzuhören und hoffe, dass ich da doch noch reinfinde. Ich kann mich auch nicht so gut konzentrieren beim hören, als wenn ich selber lese.
        30% romantisch ist für mich schon viel *lach* Aber es kommt immer auch darauf an, wie das eingebracht wird. Wenn es zu kitschig wird, bin ich raus 😀

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