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INFINITUM – Die Ewigkeit der Sterne von Christopher Paolini

INFINITUM – Die Ewigkeit der Sterne“ von Christopher Paolini

Knaur Verlag – September 2020 – Sciencefiction – Einzelband – Hardcover – 960 Seiten – 24,00 € – ISBN 978 3 426 22736 7 – Übersetzung: Barbara Häusler, Anke Kreutzer, Eberhard Kreutzer, Kathrin Naumann – Rezensionsexemplar
💜💜💜💜 (3,5/5)

Eine Reise, zwischen Kampf und Kryo, durch die Galaxie“

Vor einigen Wochen ist mir durch Zufall die Leseprobe von INFINITUM in die Hände gefallen und die hatte mir so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Der Knaur Verlag war so lieb gewesen mir ein Exemplar zur Verfügung zu stellen und ich habe mich riesig darüber gefreut.

Von Christopher Paolini hatte ich noch nichts gelesen, aber sehr viel Gutes über seine Buchreihe „Eragon“ gehört. Das Cover seines neuen Sciencefiction Romans ist futuristisch und verträumt, aber auch ohne Schutzumschlag sieht es sehr schön + edel aus. 960 Seiten sind ein Wort, ich glaube es ist das dickste Buch in meinem Regal, trotzdem wollte ich mich vom Umfang nicht abschrecken lassen und mich in das Abenteuer Weltall stürzen. Ein Abenteuer war es auf jeden Fall, nur etwas weniger packend als ich mir das vorgestellt hatte.

Worum es in der Geschichte geht:

Kira ist Xenobiologin. Schwer verliebt und glücklich. Ihr Freund hat ihr einen Heiratsantrag gemacht und die beiden wollen auf Adrasteia, dem Planeten den sie zur Zeit für die Kolonialisierung vorbereiten, sesshaft werden. Am letzten Tag der Mission wird Kira noch einmal raus geschickt, um sich um eine abgestürzte Drohne zu kümmern. Dabei entdeckt sie eine ungewöhnliche Felsformation, die sie ihrem Freund zu liebe, der Geologe ist, untersuchen möchte. Die Sache läuft nicht ganz glatt und sie fällt in eine Felsspalte, dort findet sie ein Artefakt vor. Dieser Fund wird ihr und ihrer Crew zum Verhängnis und verändert all ihre Träume und Wünsche, die sie für die Zukunft hatte.

Eine lange Reise durch die Galaxie beginnt und Kira muss wichtige Entscheidungen treffen, denn es bleibt nicht lange verborgen, dass die Menschheit nicht alleine im Universum ist und es an ihr liegt alle zu retten und einen Krieg zu verhindern.

Zur Geschichte:

Die Geschichte ist übersichtlich in sechs Teile aufgeteilt, diese wiederum sind in Kapitel unterteilt, jeweils mit Überschrift, die anschneidet worum es darin geht.

Am Anfang des Buches findet sich ein Inhaltsverzeichnis + eine Karte der Galaxie. Am am Ende ein sehr hilfreicher Glossar, der alle technischen, wissenschaftlichen + fiktiven Begriffe erklärt, die im Laufe der Geschichte vorkommen. Ebenfalls am Ende führt Paolini eine eigene Zeitentwicklung, chronologisch vom Jahr 1700 bis in das Jahr 2258, seiner Geschichte auf. Hier kann man nachlesen wie sich die Erde während dieser Zeit entwickelt hat + die Menschheit letztendlich zu einem großen Teil ins Universum umgesiedelt ist und weiterhin neue bewohnbare Planeten kolonialisiert.

Erzählt wird aus Kiras Sicht von einem Erzähler. Der Weltenaufbau ist sehr komplex, fantasievoll + beeindruckend. Die Handlung beginnt an Kiras letztem Tag auf Adra hier erfährt man schon ein bisschen über sie + begleitet sie zu ihrer Entdeckung. Danach geht es vier Wochen später weiter und die Auswirkungen des Fundes nehmen ihren Lauf.


Fremde Spezies fallen ein, Kira verändert sich, sie löst etwas fatales aus, findet neue Freunde und begegnet noch mehr Feinden, Allianzen werden gebildet.

Die Handlung ist ebenfalls sehr komplex und fantasievoll ausgedacht, voller technischer und wissenschaftlicher Begriffe, für die sich C. P. sehr viel Zeit nimmt um sie alle bis ins kleinste Detail zu beschreiben und auszuführen.


Die Geschichte folgt einem Kampf/Action und Ruhe Rhythmus. In der Ruhe Phase erfährt man mehr über Kira und kann ihre persönliche Entwicklung mitverfolgen, ebenso gibt es immer wieder neue Erkenntnisse über ihre Entdeckung. In der Kampf/Action Phase werden lange ausführliche Auseinandersetzungen und Kämpfe zwischen der Menschheit und den anderen Spezies beschrieben, hier erfährt man die Hintergründe der Feindseligkeiten untereinander.

Im Laufe der Zeit – die Geschichte ist über Monate erzählt – trifft Kira immer wieder auf neue Menschen, begegnet anderen Spezies, die ihre Entwicklung und die Entwicklung der Story nach und nach weiter bringen. Es gibt einige Wendungen + Verläufe, die der Leser so bestimmt nicht erwarten würde bis die Geschichte in einem großen Showdown – fast – zum Ende kommt. Mit dem Ende selbst lässt Christopher Paolini seine Geschichte langsam ausklingen und dennoch Raum für einen eventuellen Folgeband.

Die Charaktere:

Christopher Paolini hat eine ganz bunte Mischung von Charakteren geschaffen, von der schüchternen Kira, die eigentlich nur heiraten und ein ruhiges Leben führen möchte, über den mutigen Captain der Wallfish, bis hin zum Schiffsgehirn Gregorovich, der an einem Trauma leidet, ist alles dabei.

Die unterschiedlichen Alien Spezies sind sehr, sehr fantasievoll ausgedacht und ausführlich beschrieben.

Kira war mir von Anfang an sympathisch, ihre Entwicklung war ganz deutlich mit zu verfolgen. Ihre Entscheidungen nicht immer nach vollziehbar, aber mutig.

Das Schiffsgehirn, Gregorovich, war mein Liebling. Er war tiefsinnig, poetisch + witzig. Für mich war er der Charakter mit der meisten Persönlichkeit.

Ich konnte mir alle Beteiligten sehr gut vorstellen, aber das Zwischenmenschliche hat mir in der Geschichte sehr gefehlt, es waren zwar ganz viele Charaktere aber es kamen keine Emotionen rüber, ich fand das miteinander nicht lebendig und glaubhaft. Ganz interessant fand ich die Dialoge zwischen Kira und Gregorovich, die hatten ansatzweise etwas von einem miteinander und haben mir gut gefallen.

Schreibstil und Lesefluss:

Christopher Paolini erzählt bildhaft, detailliert und sehr, sehr ausführlich und schweift gerne mal aus. Es gibt nichts was er nicht in einer Szene beschreibt. Das hatte zum Vorteil das ich selbst die wissenschaftlichen + technischen Begriffe leicht verstanden habe, die Handlung selbst sich aber unendlich in die Länge gezogen hat.

Besonders die Beschreibungen der Aliens waren so ausführlich und fantasiereich, das ich oft nicht mehr wusste wie viele Tentakel, Münder oder Augen der Letzte, von dem ich gelesen hatte, jetzt eigentlich hat.

Emotionen wurden leider keine transportiert, hingegen kam die Sciencefiction Atmosphäre aber zu 100% bei mir an. Mit etwas Konzentration lässt sich das Buch sehr flüssig lesen.

Meine Meinung:

Ohne Frage hat Christopher Paolini mit „INFINITUM – Die Ewigkeit der Sterne“ eine wahnsinnig komplexe, bildgewaltige und beeindruckende Welt geschaffen. Und auch die Handlung war sehr komplex, fantasiereich, detailliert beschrieben und sehr ausführlich erzählt.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, ich habe mich sofort in der Sciencefiction Atmosphäre wohlgefühlt. Mit zunehmender Seiten Zahl hat meine anfängliche Begeisterung allerdings abgenommen, weil überhaupt keine Spannung aufkam und mich die Erzählung einfach nicht packen wollte. Die Story wurde zwar immer komplexer, für mich aber auch immer uninteressanter + zuletzt war es mir zu viel von allem. Ab S. 470 war es zu viel Handlung, zu viele Wesen, Verbündetet mit unterschiedlichen + doch gleichen Zielen und zu viele Brennpunkte. Ich war schlicht weg überfordert.

Gelesen hat es sich, trotz der vielen technischen + wissenschaftlichen Grundlagen + Begriffe, mit etwas Konzentration, sehr flüssig. Die Charaktere waren bunt gemischt, nur leider kam kein Miteinander oder Emotionen bei mir an. Das Schiffsgehirn, Gregorovich, war für mich der Einzige mit Persönlichkeit, er war witzig, tiefsinnig und poetisch.
Diese Geschichte war auf jeden Fall unterhaltsam + Sciencefiction Feeling pur. Ich denke wer gerne ausführlich liest, sich auf sehr komplexe Handlungen + Welten, samt Bewohner, einlassen kann und Informationen, die eine Handlung voran bringen, nicht sofort erwartet wird mit diesem Buch sehr viel Spaß haben.

Weitere Meinungen:

“Christopher Paolini hat mich tatsächlich mit seinem Science-Fiction-Roman überzeugen können. Was als Experiment für mich begann, wurde relativ schnell zur Faszination. Ich bin wirklich froh, mich mit Kira in dieses Abenteuer gestürzt zu haben und werde diesem Genre in Zukunft wahrscheinlich offener gegenüberstehen. …..

Claudia von claudiasbuecherhoehle

“Schweren Herzens habe ich „Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne“ von Christopher Paolini ab Seite 309 abgebrochen. Obwohl der Anfang wirklich gut gewesen ist, entwickelte sich die Geschichte für mich leider immer mehr zu einer Enttäuschung, da weder die Handlung, noch die Charaktere oder sonst etwas meine Aufmerksamkeit fesseln und die Spannung steigern konnte….”

Kristin von Roman Tipps

2 Kommentare

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